Für ein Jahr in die Schweiz ziehen: Ratschläge für Kurzaufenthalter
Für viele Expats ist es eine grossartige Erfahrung, für ein Jahr oder ein paar Monate in die Schweiz zu ziehen. Während Ihres Aufenthalts lernen Sie eine neue Kultur kennen, und Sie können auch von einer ausgezeichneten Gesundheitsversorgung und hohen Gehältern profitieren. Bereiten Sie vor Ihrem Umzug alle Ihre Dokumente vor und lernen Sie, wie das Schweizer Einwanderungssystem funktioniert.

Aufenthaltsbewilligung und Ankunft
Falls Sie in die Schweiz kommen, um zu studieren oder zu arbeiten, kann Ihre Schule oder Ihr Arbeitgeber Ihnen bei der Niederlassung helfen. In den ersten Wochen müssen Sie einen Aufenthaltsausweis beantragen, eine Krankenversicherung auswählen, eine Wohnung finden und ein Bankkonto einrichten.
Die Aufenthaltserlaubnis
Wenn Sie ein EU- oder EFTA-Bürger sind, können Sie sich einfach bei Ihrer Gemeindeverwaltung anmelden. Wenn Sie aus einem Nicht-EU- oder EFTA-Land kommen, muss Ihr Arbeitgeber Sie sponsern. Je nach Dauer Ihres Aufenthalts erhalten Sie eine von zwei Arten von Genehmigungen:
- Die L-Genehmigung: Diese wird in der Regel für Personen ausgestellt, die einen 3-12-monatigen Vertrag haben oder ein Semester in der Schweiz studieren möchten. Sie wird auch an Arbeitssuchende aus EU- oder EFTA-Ländern erteilt.
- Die B-Bewilligung: Dies ist eine längerfristige Arbeitsbewilligung. Sie ermöglicht es Ihnen, mehrere Jahre am Stück in der Schweiz zu arbeiten. Sie können Ihre L-Bewilligung in eine B-Bewilligung umwandeln lassen, wenn Sie länger als erwartet bleiben.
Krankenkasse
Eine Krankenversicherung ist für alle in der Schweiz lebenden Personen obligatorisch. Wenn Sie nicht innerhalb von 90 Tagen einen Versicherungsvertrag abschließen, kann Ihnen Ihre Gemeinde eine zuweisen. Je nach Region und Alter kostet die Krankenversicherung etwa 350-550 CHF pro Monat.
Wohnungen für Kurzaufenthalter
Die meisten Schweizer Mietverträge haben eine Laufzeit von mindestens einem Jahr. Daher müssen Sie vielleicht in eine möblierte Wohnung oder ein Haus zur Kurzzeitmiete finden. Diese Art von Immobilien finden Sie auf Portalen wie Homegate.
Brauche ich ein Schweizer Bankkonto und eine Telefonnummer?
Wenn Sie in der Schweiz arbeiten, brauchen Sie höchstwahrscheinlich ein Schweizer Bankkonto. Es gibt mehrere schweizweite Banken, und jeder Kanton hat seine eigene kleinere Bank. Es gibt auch Banken, die mit den großen Supermärkten und der Post (PostFinance) verbunden sind. Nutzen Sie Vergleichstools, um eine kostengünstige Option zu finden. Wenn Sie sich für eine Bank entschieden haben, ist es am einfachsten, persönlich in einer Filiale ein Konto zu eröffnen. Vergessen Sie nicht, Ihren Ausweis, Ihren Arbeitsvertrag und einen Adressnachweis mitzubringen.
Wenn Sie länger als drei oder vier Monate bleiben, benötigen Sie eventuell auch eine Telefonnummer. Besorgen Sie sich eine Prepaid-SIM-Karte, falls Sie sich nicht an einen 12- oder 24-monatigen Vertrag binden wollen.
Leben in der Schweiz als Kurzaufenthalter
Sie können in der Schweiz eine gute Work-Life-Balance, hervorragende Bildungsmöglichkeiten und ein umfassendes Verkehrsnetz geniessen. Die Schweiz hat in Bezug auf Freizeitaktivitäten viel zu bieten, also nutzen Sie die Möglichkeiten aus und reisen Sie durch das Land.
Arbeit und Steuern
Personen mit einem kurzfristigen Arbeitsvertrag haben ähnliche Rechte und Pflichten wie Personen mit einer festen Anstellung. Sie müssen Steuern und Krankenversicherungsbeiträge zahlen und können das ausgezeichnete Schweizer Gesundheits- und Sozialversicherungssystem in Anspruch nehmen. Einige Sozialleistungen wie Arbeitslosengeld können Sie jedoch erst in Anspruch nehmen, wenn Sie mindestens ein Jahr lang in der Schweiz gearbeitet haben.
Ist Doppelbesteuerung ein Problem?
Die Schweiz hat mit über 80 Ländern Abkommen geschlossen, so dass Sie wahrscheinlich kein Problem mit der Doppelbesteuerung haben werden. Um mehr darüber zu erfahren, wenden Sie sich an die Schweizer Botschaft in Ihrem Land oder an Ihren Arbeitgeber.
Schulbildung
Wenn Sie sicher sind, dass Sie nur ein oder zwei Jahre in der Schweiz bleiben, ist eine internationale oder zweisprachige Schule oft die beste Lösung. Diese Schulen bieten in der Regel Programme wie das International Baccalaureate an, und einige erlauben es den Schülern sogar, britische oder amerikanische Abschlüsse zu machen Lehrplan. Sie bieten auch Expat-Gemeinschaften, so dass Sie und Ihre Kinder Gleichgesinnte treffen können.
Erfahren Sie mehr: Podcast-Episode mit der Schweizer Bildungsberaterin Stefanie Busse
Sprachen in der Schweiz
Obwohl es in jeder Schweizer Stadt viele Englischsprachige gibt, ist es eine gute Idee, eine der Landessprachen zu lernen. Schon Grundkenntnisse helfen Ihnen, sich besser zu integrieren.
Je nachdem, wo Sie sich niederlassen, sollten Sie einen Deutsch-, Französisch- oder Italienischkurs besuchen. Ein Gruppenkurs ist oft die beste Lösung, da Sie dort andere Expats treffen können.

Transport
Da die Schweiz über ein hervorragendes öffentliches Verkehrssystem verfügt, werden Sie wahrscheinlich kein Auto brauchen, es sei denn, Sie wohnen in einer ländlichen Gegend. Stattdessen ist eine Kombination aus einem Halbtax-Abo, das für das ganze Land gilt, und einem lokalen Abonnement wahrscheinlich effizienter.
Falls Sie trotzdem ein Auto brauchen, ist es oft billiger, Ihr jetziges Fahrzeug zu importieren, als es zu verkaufen und ein Schweizer Auto zu kaufen. Dies gilt vor allem, wenn Sie aus einem EU-Land kommen. Es gibt ein Freihandelsabkommen, sodass Ihre Einfuhr zollfrei ist. Allerdings müssen Sie trotzdem Gebühren zahlen, die sich auf mehrere Tausend Franken belaufen können. Wenn Sie sich nur ein paar Monate in der Schweiz aufhalten, könnte ein Mietwagen die günstigste Option sein.
Soziale Kontakte und Freizeitaktivitäten
Am Anfang kommen Sie wahrscheinlich hauptsächlich mit anderen Expats in Kontakt. Da der Anteil an Ausländern in der Schweiz hoch ist, können Sie auf Meetup und anderen Plattformen schnell englischsprachige Gruppen finden. Wenn Sie vorhaben, länger als ein paar Monate zu bleiben, können Sie sich auch einem Verein anschließen. Dort werden Sie mehr Schweizer treffen. Normalerweise spricht man in Vereinen die Landessprache, also müssen Sie Deutsch, Französisch oder Italienisch können.
Ein Umzug in die Schweiz für ein Jahr oder ein paar Monate kann ein tolles Erlebnis sein. Melden Sie sich für den Newsletter der Rigby AG an, um unser E-Book „Leben in der Schweiz“ herunterzuladen. Es enthält Informationen zu einer Vielzahl von Themen im Zusammenhang mit dem Umzug in die Schweiz und der Arbeit in der Schweiz.